Die Experimentale erprobt lokal Lösungsansätze mit Bürger:innen und Akteur:innen, die Nachhaltigkeit konkret vor Ort gestalten wollen, z.B. direkt in ihrem Stadtteil.
Illustrationen: Laura Pfeiler
Hintergrund
Um Flächen zu sparen, verfolgen Städte Ansätze der „Innenentwicklung“, d.h. die bevorzugte Nutzung bereits erschlossener Flächen und einen Verzicht auf die Erschließung vorher ungenutzter Flächen auf der „Grünen Wiese“. Die Bautätigkeit soll also möglichst weitgehend in bereits besiedelten Gebieten erfolgen. Damit die dadurch geförderte „Nachverdichtung“ nicht auf Kosten der Lebensqualität geht, soll sie von vielfältigen Maßnahmen begleitet werden – man spricht inzwischen von einer „vierfachen Innenentwicklung“. Gleichzeitig soll das Umland als Raum mit guten Lebenschancen und möglichst hochwertiger Natur und Landschaft gestärkt werden.
Nachhaltige Innenentwicklung umfasst (mindestens) die vier Elemente:
Mehr als Wohnen Ergänzung durch Wohnungsbau in möglichst nutzungsgemischten Quartieren
Mehr Grün Aufwertung von Grün in der Stadt
Mehr Verkehrswende Stärkung des Umweltverbunds im Verkehr zugunsten von Schiene, Bus, Fahrrad und Fußverkehr
Mehr Gemeinschaft Stärkung von sozialen und kulturellen Einrichtungen zur Förderung der Gemeinschaft
Gute Verknüpfungen zwischen Stadt und Umland sichern deren sinnvolle Arbeitsteilung und gegenseitige Ergänzung. Um ein „Ausbluten“ ländlicher Räume zu verhindern, muss dort insbesondere die Daseinsvorsorge stabilisiert werden.
All dies kann nur in einer engen Zusammenarbeit vieler Akteure auf unterschiedlichen Ebenen gelingen. Hierzu entwickeln wir aus der Universität gemeinsam mit Partner:innen aus der Stadtverwaltung, Verbänden, Vereinen und Initiativen, Unternehmen sowie engagierten Bürger:innen der Stadt Kassel und dem Umland neue Konzepte.
Wir setzen vor allem an unattraktiven und untergenutzten Flächen in Stadt und Region an. Diese Orte wollen wir temporär baulich verändern, um neue Nutzungmöglichkeiten direkt zu erproben.